Alfons Bürgler - page 87

Geometrische und zeichenhafte Abstraktion
Seit 1991 zeichnet sich im Schaffen von Alfons Bürgler
etwas Neues ab: Aquarelle, Gouachen, aber auch Acryl-
und Ölbilder werden zunehmend abstrakter.
Zuerst sind es Rhythmen und lineare Elemente, welche
einer Farb- und Lichtempfindung Form geben. Es entsteht
eine lineare Struktur, welche mit den Farben und den
gemalten Flächen verbunden ist. Ein Bedürfnis nach einer
bestimmten Ordnung wird sichtbar. Aber es ist nicht mehr
einfach die Ordnung der Dinge, wie er sie ausgewählt oder
angetroffen und gesehen hat.
Eine nicht von der Vorlage her bedingte Gliederung drängt
sich auf. Auch der Malvorgang ändert sich: Es werden
Farbflecken gesetzt, eine dichte Farbstimmung wird Schicht
um Schicht erarbeitet. Aus der Bildfläche heraus wird
einiges akzentuiert, unterstrichen, herausgezeichnet.
Ein ähnlicher Vorgang zeigt sich schon 1987 bei der Entste-
hung des folgenden Aquarells (Abb. 83) :
Mit Feder und Tusche werden Striche und Strukturelemente
gesetzt und durch ein feines Farbgewühl miteinander ver-
bunden. Daneben werden auch einfache Zeichen sichtbar:
ein Fenster, ein Mondgesicht, Fisch, Vogel, Maus und ande-
res.
Dieses auf Zufall und Intuition beruhende Vorgehen wird
dem Künstler auf einmal wichtig. Das Bild wird gerahmt.
Es bekommt Gewicht, soll nicht irgendwie untergehen.
Es scheint sich etwas Neues, Wichtiges anzukündigen.
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