Alfons Bürgler - page 131

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Verwandlungen
Es tönt wie die Ankündigungen auf einer Menukarte:
«Bilder aus selbstgeschöpften Papieren mit Einschlüssen
von Materialien wie Rhabarber, Lauch, Gras, Laub, Papier-
schnitzeln und Textilien, zum Teil eingefärbt, übermalt und
mit Farbe und Stift akzentuiert.»
Dazu der Koch: «Einen ganzen Sommer lang habe ich in
Goldau Papier geschöpft und daraus Bilder gemacht.»
Das Material selber, die Gegenstände, werden zum Bild. Da
wird wie bei den Alchemisten zermahlen, vermischt,
gekocht und ausgefällt. Die Natur will verwandelt werden
ins Geistige.
Durch die Zerstückelung und Neuordnung verlieren die
Gegenstände und Materialien ihre ursprüngliche Bedeu-
tung, sie sind verwandelt worden und nichts anderes mehr
als Träger von Farben und Formen, als eine Farbmaterie für
ungegenständliche Bilder (Abb. 114 – 116, S. 129 – 131).
114 Selbstgeschöpftes Papier mit Ein-
schlüssen von Rhabarber, Lauch, Gras
und Altpapier, 1995, 22 x 29 cm
115 – 116 Selbstgeschöpftes Papier mit
Einschlüssen von Rhabarber, Lauch,
Gras, Altpapier und Farbe, 1995,
20,5 x 14,5 cm
1...,121,122,123,124,125,126,127,128,129,130 132,133,134,135,136,137,138,139,140,141,...205
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