Alfons Bürgler - page 135

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Ein ähnlicher Vorgang geschieht, etwas abgekürzt, mit
einem anderen «Material». Gemeint sind Holzschindeln,
wie sie früher zur äusseren Isolierung von Bauernhäusern
und für Fassadenverkleidungen Verwendung fanden.
Bei Hausabbrüchen oder Renovationen fallen haufenweise
solcher Schindeln an, ein willkommenes Geschenk für
einen Sammler wie Alfons Bürgler.
Er weiss vorerst noch nicht, wofür die gut sein könnten.
Er legt sie auf die Seite, nimmt sie hin und wieder in die
Hände, spielt mit ihnen, bastelt daran herum, ähnlich wie
früher, da sie als Buben daraus Wurfgeschosse, sogenannte
«Schössli», herstellten.
Die alten Schindeln sind ein Material, das ihn auf vielerlei
Arten gedanklich beschäftigt und zum Träumen und zum
Entwerfen von Projekten bringt.
Eine Möglichkeit wird aufgenommen und realisiert: Die
Schindeln lassen sich mit einfachen, magisch wirkenden
Zeichen bemalen. Sie werden so ihres Gebrauchswertes
enthoben und verwandelt in Zeichen, die wieder zu faszi-
nierenden und vielseitigen Spielen verwendet werden kön-
nen (Abb. 117 – 121, Seite 133 – 137).
Das Spielen scheint für Alfons Bürgler eine Grundhaltung
zu sein, neben dem Sammeln ein weiterer Motor und Aus-
gangspunkt für kreative Tätigkeit. Er lebt diese Haltung in
seinem Alltag, auch in seiner Arbeit mit Behinderten und
natürlich als Künstler.
117 – 121 Schindeln, Öl und Acryl auf
Schindeln, 38 x 6 – 8 cm
1...,125,126,127,128,129,130,131,132,133,134 136,137,138,139,140,141,142,143,144,145,...205
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