Alfons Bürgler - page 13

Jugend
«Ja weisst Du, als Kind habe ich doch immer schon
gezeichnet, aus Gebetbüchlein, Heiligenbildchen, ganze
Kreuzwegstationen, mit Tusche und Feder, akribisch, ganz
genau nachgemacht.»
Lebendig erzählt er, mit glänzenden, zusammengekniffe-
nen Augen und schmunzelnd, von frühesten Antrieben
zum Bildermachen schon als Kind.
Auch Spielzeug habe er geschnitzt, mit dem Sackmesser,
Stecken, Kühe und andere Tiere. Sogar kleine Spielzeughel-
lebarden, die bei anderen Buben sehr begehrt waren, und
die er für fünf Rappen das Stück verkaufte.
Die Schuhmacherei seines Vaters war mit den verschieden
aus- und abgetretenen Schuhen, den Schächtelchen mit
Nägeln und Eisenbeschlägen, den Schubladen voll Leder
und den herumstehenden Werkzeugen und Maschinen
voller sinnenhafter Anregungen.
Eine grosse Offenheit und Empfänglichkeit für alle
Sinnenswahrnehmungen ist Alfons Bürgler geblieben und
ist charakteristisch für ihn: Ein hellwaches Interesse an
dem, was ihn umgibt, an Menschen, an Natur, an Tätig-
keiten. Ein Drang auch, nicht nur zu beobachten, sondern
auch etwas zu tun, Wahrgenommenes aufzuzeichnen, zu
verarbeiten, zu gestalten.
Und ein grosses Interesse an geistigen Dingen. So erzählt
er von den «Rheinecker Studenten», die jedes Jahr in Illgau
die Sommerferien verbrachten und zu deren Abschluss auf
dem Dorfplatz ein Theater aufführten.
Die Eindrücke waren stark: So wie die wollte er auch wer-
den.
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