Alfons Bürgler - page 142

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des, der es den Menschen ermöglichen soll, mit dem Über-
rationalen oder dem Transzendenten in Verbindung zu tre-
ten.
Viele Meditationstechniken bauen auf dem Prinzip regel-
mässiger Rhythmen auf oder enthalten Elemente davon.
Diese Elemente sind immer die gleichen: Ein Gestus gehört
dazu, eine Bewegung, die sich beispielsweise als Atem, als
Tanzschritt, als Ton, Klang, Wort, Handlung oder Zeichen
zeigt, und die Elemente Repetition und Gleichmässigkeit.
Die Darstellung von Transzendenz in Form der Aufhebung
von Zeit und Raum ist ein grosses Thema in der bildenden
Kunst. In historischer Sicht zeigt es sich beispielsweise in
Ornamenten auf Steinen, Steinkreuzen oder auch in Teilen
von Buchillustrationen. Ornamentale Gestaltungen islami-
scher Heiligtümer zählen ebenso dazu wie repetitive Ele-
mente an gotischen Kathedralen.
Vincent Van Gogh unterwirft sich mit seinem ausgeprägten
Pinselduktus ebenso dem Diktat der Repetition wie Adolf
Wölfli, der ihm zwingender und ausschliesslicher ausgelie-
fert ist. Ausserdem wird diese Thematik in sehr vielen Wer-
ken der zeitgenössischen Kunst sicht- und spürbar.
Bei Alfons Bürgler sind die oben genannten Elemente in
den abstrakten Bildern leicht zu erkennen. Diese enthalten
oft regelmässige Ordnungen von Zeichen, die jedoch noch
als Bildstruktur und einzelne Zeichen gelesen werden kön-
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