Wald gehen, ohne je einer dieser Gestalten zu begegnen? Der Künstler
hat seine Figuren, die ich sonst in vielen seiner Werke nebeneinander und
übereinander aufgereiht sehe, im Atelier zum Tanze geladen. Er hat der
toten Materie Leben eingehaucht, die toten, dürren Äste belebt. So sind
bewegte und bewegende Körper-Schriften entstanden.
Nach einiger Zeit gehen wir wieder nach draussen. Es ist wärmer gewor-
den.
Theo Weber
, geboren 1960 in Zug, ist dipl. Forstingenieur ETH. 1986–1989 freierwerbend, seit-
her Mitarbeiter des Kantonalen Forstdienstes Schwyz, seit 1998 als dessen Leiter (Amt für Wald
und Naturgefahren). Ausserdem Mitautor von Büchern und Publikationen zu den Themen Wald,
Natur und Landschaft. Initiant und Leiter verschiedener Projekte in den Bereichen Schutzwald,
Biodiversität, Landschaftsgestaltung und nachhaltigem, naturnahem Tourismus. Theo Weber ist
Vater von vier Töchtern und lebt in Arth SZ.
tänzerische Akrobatik, Bewegung, Dynamik und Lebensfreude, «Kraftfel-
der von Lebens- und Gestaltungsfreude».
Die Zweige und Äste offenbaren den Blick des Künstlers in die Konstrukti-
onen der Natur. Die teils bizarren Formen lassen unzählige Deutungen zu:
Ihre Körperhaltung, ihre Sprache. Was wollen sie uns sagen? Lassen wir
sie reden! Und wenn wir sie reden lassen und verstehen, dann … werden
vielleicht wir … weiter … wachsen.
Leise und fast andächtig gehe ich auf dem Pfad durchs Atelier. Halte inne,
schaue, höre, rieche. Es ist nicht der Brennereigeruch; es sind die zahlrei-
chen Eindrücke, die vielen verschiedenen Sprachen der Figuren, welche
mich halb trunken machen.Wie konnte ich nur während Jahren durch den
